Theresa Zaremba, Julia Rinderle und das Ensemble Fagotti Parlandi – an sie vergibt der Bezirk Schwaben den Musikförderpreis 2024. Neben der Würdigung für ihre herausragende Arbeit erhalten sie ein Preisgeld von insgesamt 45.000 Euro. Die Verleihung findet am 11. Dezember in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf um 19 Uhr statt.
„Wir wollen nicht nur ein hochwertiges, sondern auch ein innovatives und vor allem vielfältiges Musikleben in unserem Bezirk. Die Auszeichnung unserer diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigt, dass wir in unserer Region einiges an Talenten zu bieten haben“, so Bezirkstagspräsident Martin Sailer. „Musik berührt, Musik spricht eine universelle Sprache und bringt Menschen zusammen. In einer gesellschaftlich und politisch unruhigeren Zeit leistet die Kultur für unsere Demokratie eine hervorragende Arbeit und zeigt der Gesellschaft einmal mehr, was uns eint.“
Den Musikförderpreis erhalten in diesem Jahr die Komponistin und Musikerin Theresa Zaremba, die Konzertpianistin Julia Rinderle und das Ensemble Fagotti Parlandi. Um den Preis bewarben sich insgesamt 26 Musikerinnen und Musiker.
Die unabhängige Jury setzte sich zusammen aus:
Den Jury-Vorsitz hatte Eckhard Fischer.
Hohe musikalische Qualität
Mit dem Musikförderpreis unterstützt der Bezirk Schwaben eine qualitativ hochwertige Musiklandschaft in der Region Schwaben. Seit 2019 können Dirigenten/-innen, Komponisten/-innen, Solisten/-innen, Orchester und Ensembles aller musikalischer Genres jährlich ihre Bewerbungen einreichen. Voraussetzungen sind unter anderem eine mindestens zwei Jahre lange Tätigkeit in Schwaben oder bayerisch-schwäbische Wurzeln.
Feierliche Preisverleihung des Musikförderpreises
Mittwoch, 11. Dezember 2024, ab 19:00 Uhr
im Richard-Wengenmeier-Saal
der Bayerischen Musikakademie in Marktoberdorf
Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Musikförderpreis des Bezirks Schwaben (Preisgeld je 15.000 Euro)
Ensemble Fagotti Parlandi
Das Ensemble gründete Fagottprofessor Karsten Nagel am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg. Nagels Idee war, dass Studierende im Ensemble Kammermusik erproben können. Der Unterricht fand in unterschiedlichen Besetzungen statt: Duo, Trio, Quartett und Quintett. Dies brachte den Musikerinnen und Musikern ihre ersten Auftrittsmöglichkeiten in Augsburg und der Region ein. Das mittlerweile fünfköpfige Ensemble entwickelte sich über die Jahre stetig weiter und tritt seit 2000 regelmäßig mit unterschiedlichen Programmen auf. Ihr größter Erfolg „Elli, die Dampflokomotive – ein musikalisches Märchen“ feierte 2009 seine Premiere. Der Bayerische Musikrat förderte das Projekt bis 2014. Derzeit tritt das Ensemble mit seinem neuesten Programm „Die 6 Schwaben auf der Suche nach der 7“ auf und führte dieses unter anderem beim Oberstdorfer Musiksommer 2024 auf.
Fagotti Parlandi Fotografin: Sophie Köstner
Theresa Zaremba, Komponistin und Musikerin
Theresa Zaremba wuchs im Bezirk Schwaben auf und entdeckte ihre Leidenschaft für die Musik bereits im Kindesalter. In ihrer Jugend gründete sie das Streichquintett-Ensembles „Jasm“ (früher „feelsaitig”) und gestaltete dadurch das kulturelle Angebot in der Umgebung von Marktoberdorf durch zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen aktiv mit. Vor fünf Jahren begann sie als freischaffende Komponistin und Musikerin. Ihre musikalische Leidenschaft intensivierte sie während ihrer beiden Studiengänge in Southampton und München. Ihr Studium „Komposition für Film und Medien“-Studium ermutigte sie, stiloffen zu arbeiten und sich kreativ zu entfalten. Dabei war es ihr besonders wichtig, sich mit den digitalen Disziplinen bekannt zu machen: Recording, Musikproduktion und Mischung. Die neu gewonnenen Impulse animierten Zaremba, ihre eigenen Wege in der Musik zu beschreiten. Die Komponistin wirkte unter anderem an ausgefallenen Projektformaten, wie an der Kunstinstallation „Interactive Kunst“, mit. Derzeit arbeitet die Komponistin an der Konzertreihe „Klangvielfalt in Schwaben“ und an Studioaufnahmen. Sie ist davon überzeugt, dass die stetige Weiterentwicklung musikalischer Fähigkeiten für ein langfristiges Bestehen auf dem Musikmarkt essentiell ist. Ihr persönliches Anliegen ist die geschlechtliche Gleichberechtigung in der Musikbranche.
Theresa Zaremba, Fotograf Josef Dreisönrner
Konzertpianistin Julia Rinderle
Die gebürtige Memmingerin tritt als Konzertpianistin im In- und Ausland auf. Ihre Wirkungsorte waren unter anderem die Köthener Bachfesttage, das internationale Kammermusikfestival und das internationale Musikfest in Goslar. Zudem spielte sie im Tivoli-Konzertsaal in Kopenhagen, beim „Styriarte-Festival“ in Graz und im „Gläsernen Saal“ des Musikvereins Wien. 2019 spielte Rinderle an sechs Klavierabenden im Rahmen einer China-Tournee und trat 2024 wiederholt beim internationalen Festival „Palermo Classica“ in Sizilien auf. Die Konzertpianistin lehrte als Dozentin für Klavier und Korrepetition an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und unterhielt von 2019 bis 2022 eine Tätigkeit als Lehrbeauftragte für Klavier an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Die Verbundenheit zu ihrer Heimat und ihr Engagement für die Nachwuchsgewinnung ist ihr sehr wichtig. Rinderle erfreut Musikinteressierte regelmäßig mit Konzerten im Raum Schwaben und gründete in ihrer Heimatstadt 2016 einen Verein zur Förderung der Kultur im Allgäu. Zudem schuf sie eine Konzertplattform für junge Pianistinnen und Pianisten.
Julia Rinderle, Fotograf Andrej Grlic
Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen für Interviews zur Verfügung. Anfragen per E-Mail an: pressestelle@bezirk-schwaben.de