Das Programm vereint drei unterschiedliche Werke, die sich sowohl mit der Vergänglichkeit also auch dem Neuanfang beschäftigen. Hubert Parrys „Lord, let me know mine end“ ist geprägt von der Flüchtigkeit des menschlichen Daseins und endet mit einem sehnsüchtigen Gebet voller barocker Seufzermotive: „Gib mir ein wenig von meiner Kraft zurück, bevor ich nicht mehr bin.“
„Hora est“ von Felix Mendelssohn Bartholdy ist ein Weckruf „Die Stunde ist für uns schon gekommen, vom Schlafe aufzustehen und geöffnet wurden unsere Augen, zu Christus aufzustehen, denn das wahre Licht leuchtet am Himmel.“ Angelehnt an die altitalienische Mehrchörigkeit schafft der Komponist ein Klanggemälde, das einen befreienden Eindruck hinterlässt und den Blick nach vorne öffnet – hora est!
Das während des zweiten Weltkriegs entstandene Requiem von Maurice Duruflé ist ein Ausdruck der kollektiven Trauerbewältigung des vom Krieg gezeichneten Frankreichs. Die Musik ist durchzogen von Elementen des Gregorianischen Gesangs, unterstützt durch Orgelbegleitung von Peter Kofler und endet zart und sphärisch „In paradisum“ mit den vom Himmel herabsteigenden Engeln, die gekommen sind, die Verstorbenen ins Paradies zu geleiten. Es ist Zeit.